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Bad Homburger Woche vom 3.10.2024
Bad Homburg (fk). Frischer Süßer war Trumpf beim Keltertest der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF). Zahlreiche Besucher ließen es sich nicht nehmen, am Vereinsgelände oberhalb des Nord-West-Stadions vorbeizukommen, um ein paar Gläser zu trinken oder auch ein kleinen Kanister für den Genuss daheim zu erwerben. Damit es reichlich Nachschub gab, war das IKF-Team an der Presse pausenlos im Einsatz. Mit Baujahr 1962 ist das große Ungetüm aus Stahl zwar technisch nicht mehr auf dem allerneusten Stand, verrichtet aber immer noch problemlos seine Arbeit. Interessierte konnten beobachten, wie aus Äpfeln frisch gepresster Saft wurde.
Knapp zehn Tonnen Äpfel, fast ausschließlich von den Feldern rund um Kirdorf, wurden angekarrt und verarbeitet. Von der Ladefläche der Anhänger plumpste das Obst portionsweise zur kurzen Reinigung in eine Art Waschbecken, ehe es von dort über eine Spindel in ein imposantes Häcksler-Werk transportiert wurde. Von dort kullerten die geschleuderten Obststücken auf grobmaschige Tücher, wurden eingeschlagen und übereinander gestapelt. Dann folgte der Einsatz von Michael Sommer, der die Presse in Betrieb setzte. An beiden Tagen konnte so zwischen 4500 und 5000 Liter frischer Süßer produziert werden. „Erfahrungsgemäß gehen davon so zwischen 500 und 800 Liter gleich in den Verkauf. Das hängt immer auch etwas vom Wetter ab. Wir hatten hier schon öfters täglich so um die 1000 Besucher, die sich über unsere Arbeit informiert haben und unsere leckeren Produkte auch probierten“, so der IKF-Vorsitzende Michael Korwisi.
In Summe wird es im Vergleich zum Vorjahr jedoch etwas weniger „Äppler“ geben. Hauptgrund dafür ist, dass es nach der Apfelblüte nochmals Frost gab, was zu geringeren Erträgen beim Obst führte. Trotzdem konnte noch ein zufriedenstellendes Resultat erreicht werden. Der größte Teil der frisch gepressten Äpfel floss gleich durch Leitungen in den Keller des Vereinsheims und wird später zu Apfelwein und Saft verarbeitet. Auch der ApfelSecco und die Variante Apfel-Birne erfreuen sich mit bis zu 2000 Litern bei der Kundschaft großer Beliebtheit. Ganzjährig verkauft sich der Apfelsaft, der in praktischen Fünf-LiterBoxen angeboten wird. Neben den flüssigen Produkten hat die IKF aber auch diverse weitere Leckereien im Angebot. So gibt es zehn verschiedene süße Brotaufstriche, auch in den Geschmacksrichtungen Quitte, Birne oder Traube, teilweise verfeinert mit Zimt oder Calvados. Die IKF-Jugend hatte zum Keltertest einen leckeren Apfel-Senf kreiert, der reichlich Abnehmer fand.
„Dass wir mittlerweile eine Jugend-Gruppe haben, freut mich besonders. Da gibt es immer wieder interessante Projekte, wie jüngst beim Stadtteilfest mit dem Apfel-Cocktail. Überhaupt hat sich der Verein bestens entwickelt. Was vor siebzehn Jahren mit knapp 20 Personen gegründet wurde, ist mittlerweile zu einem stattlichen Verein mit 440 Mitgliedern angewachsen“, ergänzte Michael Korwisi. Am Kelterfest-Wochenende waren um die 70 fleißige Helfer in unterschiedlich Teams im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Das ist einmal mehr bestens gelungen.
„Wir haben Freunde in Kirdorf besucht und haben auf dem Rückweg einen Stopp beim Fest eingelegt. Erst gab es einen schönen Spaziergang durch die Felder, danach haben wir uns mit einer leckeren Wildbratwurst gestärkt und dann auch noch die Vorräte an Aufstrich und Getränken aufgefüllt. Es ist immer wieder schön hier. Der Besuch beim Kelterfest gehört bei uns zum festen Jahresprogramm“, berichtete Elke Gruber, bevor sie wieder mit ihrem Mann Rüdiger in Richtung Wetterau aufbrach.