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Pflanzaktion der IKF im Kirdorfer Feld - Auch Birn-, Quitten- und Kirschbäume gesetzt
Taunuszeitung vom 23.11.2020, Florian Neuroth
Fast wirkt es so, als hätten die Maulwürfe ihr Unwesen getrieben. Elf große Löcher zieren das Grundstück am Usinger Weg, die Streuobstwiese ähnelt einem Schweizer Käse. Umtriebige Pelztiere sind aber nicht verantwortlich für das Lochwerk auf dem Grün, sondern vielmehr ebenjene fleißigen Helfer von der "Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld" (IKF), die geschäftig übers direkt an der Endhaltestelle des Stadtbusses gelegene Gelände wuseln.
Dorthin hat die IKF zur großen Pflanzaktion geladen. Schließlich hat sich der Zusammenschluss von Grundstückseigentümern, Pächtern und interessierten Einzelpersonen dem Erhalt der Kirdorfer Streuobstwiesen verschrieben und dazu gehört auch, regelmäßig nachzupflanzen. "Wir bemühen uns um den Aufbau einer gemischten Altersstruktur, damit nicht alle Bäume gleichzeitig eingehen", erklärt der stellvertretende IKF-Vorsitzende Michael Korwisi. Nachpflanzungen seien eine Notwendigkeit, um neue Obstbaumbestände aufzubauen und die Streuobstbestände zu verjüngen. Seit Gründung der IKF habe der Verein bereits rund 700 neue Bäume gepflanzt, in der Regel etwa 50 bis 70 pro Jahr.
In den kommenden Wochen werden von der IKF im Kirdorfer Feld wieder eine Reihe hochstämmiger Obstbäume gepflanzt. Nachpflanzungen sind eine Notwendigkeit, um neue Obstbaumwiesen aufzubauen, alte zu ergänzen und um insgesamt die Streuobstbestände zu verjüngen. Dabei werden vor allem alte und regionale Sorten wie etwa Heuchelheimer Schneeapfel, Grahams Jubiläumsapfel, Ingrid Marie oder Kaiser Wilhelm gepflanzt. Es wird gerade bei den Apfelsorten auch darauf geachtet, dass gute Befruchtersorten wie Cox Orange, Roter Berlepsch und Goldparmäne dabei sind. Neben Äpfeln werden auch Birnen, Mirabellen, Zwetschen, Kirschen und Quitten gepflanzt.
„Wir haben zunächst acht Grundstücke, die im ganzen Feld verteilt liegen, zur Bepflanzung vorgesehen“, so der stellvertretende IKF-Vorsitzende Michael Korwisi. 48 Bäume sollen dann bis Ende November/Anfang Dezember gesetzt werden. Mit der Vorbereitung der Arbeiten haben die Aktiven der IKF in diesen Tagen begonnen. So wurden die Pflanzlöcher ausgehoben und Komposterde angefahren. Auf dem Foto ist IKF-Mitglied Andreas Bernd mit Traktor und Bohrer in den Neuen Stücken an der Arbeit. Aufgrund der Corona-Einschränkungen werden die Arbeiten in diesem Jahr nicht von einer einzigen großen Arbeitsgruppe ausgeführt. Vielmehr verrichten Zweiergruppen die notwendigen Arbeiten.
Das neue Vereinsgebäude der IKF hat sich in der diesjährigen Keltersaison bewährt. Die Kelter hat Ihren Platz in der Halle gefunden und alle Arbeitsabläufe beim Keltern wurden entsprechend angepasst. Das hat natürlich erst einmal so einige Umstellungen erfordert, aber letztendlich lässt es sich sehr gut in der neuen Halle keltern. Jederzeit eine ordentliche Beleuchtung und keine bangen Blicke gen Himmel, ob denn die Wetterlage hält oder die Kelterer wieder einmal geduscht werden. Das sind schon erhebliche Verbesserungen.
Nun geht es nicht nur mit den Feldarbeiten weiter, auch das Vereinsgebäude wird weiter vervollständigt. Durch die milde Witterung kann jetzt noch die Hoffläche in Angriff genommen werden. Derzeit werden die Pflaster- und Kanalarbeiten vorbereitet. Man kann im Moment gut beobachten, wie die Hoffläche jeden Tag mehr ihr Baustellen-Gesicht verliert und an Form gewinnt.
Gleichzeitig läuft eine Umzugsaktion, um die letzten in unserem Ausweichquartier in Dornholzhausen befindlichen Gegenstände in den Usinger Weg zu schaffen. Das ist zwar eigentlich nicht mehr viel, aber wer schon einmal umgezogen ist, kennt das ja: Die ganzen kleinen Sachen ergeben zusammengenommen ein ordenliches Stück Arbeit.
Die Aufteilung in verschiedene Arbeitsbereiche (Feldarbeit, Baustelle, Umzug) und Untergruppen hilft natürlich, die aktuellen Hygiene- und Begegnungsregeln einzuhalten.
Am Samstag, den 26. September haben Liebhaber des frisch gepressten Saftes der Kirdorfer Äpfel die Möglichkeit, sich von 11 Uhr bis 16 Uhr in Bad Homburg - Kirdorf am Brunnen Bachstraße / Kirdorfer Kreuz (wie der Kirdorfer sagt, „uff de Bach“) am Verkaufsstand der IKF mit dem Kirdorfer Süßen einzudecken.
Der Süße wird auch gerne in mitgebrachte Behältnisse abgefüllt.
Doch das ist noch nicht alles. Auch Fruchtaufstriche, hergestellt aus der diesjährigen ersten Pressung, gibt es schon und auch die anderen leckeren Seccos sowie den Apfelschaumwein der IKF.
An unserem Verkaufsstand gibt es jeweils nur kleine Mengen dieser Produkte. Größere Mengen können, solange der Vorrat reicht, im Vereinsneubau im Usinger Weg 102 in Kirdorf erworben werden.
Wir bitten um Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln inklusive Mund-Nasenmaske.
In diesem Jahr tragen die Apfelbäume im Kirdorfer Feld nur sehr wenig Früchte. Wer der IKF noch Apfelbäume zum Ab-ernten zur Verfügung stellen möchte, kann dies auch gerne direkt per Kontaktformular, telefonisch oder an unseren Verkaufsständen tun. Wichtig ist hierbei, sofern es sich um Bäume auf Feldern handelt, eine möglichst genaue Ortsbeschreibung.