BAD HOMBURG Kulinarischer Streifzug mit Musik, Spaß und besonderen Deko-Angeboten, VON XENIA SCHEIN
So viele Angebote und trotzdem gemütlich: Der jährlich von der Aktionsgemeinschaft ausgerichtete Erntedankmarkt zog sich am Wochenende über die ganze Innenstadt; Kinderaktionen und die Walking Bands „Hut ab“ sowie Movimiento“ bereicherten das Programm.
Das lässt sich wohl auf alle Produkte des Erntedankmarkts übertragen: „Die machen gute Laune“, sagt Cornelia Gellert über die bunten, aus Kunstharz geschaffenen Figuren am Stand ihrer Familie. „Lumera“ nennt sich der Betrieb aus Gießen, Gellerts Schwester Melanie führt ihn dort, die Strauße, Schafe und Ziegen mit den freundlichen Gesichtern heißen nach ihrer Schöpferin „Martha-Tiere“.
Seit über zehn Jahren ist „Lumera“ regelmäßig auf den Bad Homburger Veranstaltungen unterwegs, mit den Stammkunden verabredet man sich. „Wir sind Fans von Bad Homburg“, sagt Cornelia Gellert sogar. Das wird die Aktionsgemeinschaft freuen, die Tüten mit der Aufschrift „Heimat shoppen“ an ihre Mitglieder verteilt hat und sie mit Überraschungen gefüllt an die Gewinner bei ihrem Glücksrad überreicht.
Kinder gestalten mit
Es herrscht aber auch wirklich eine besondere Atmosphäre beim Erntedankmarkt mit vielen handgefertigten Produkten aus naturbelassenen Materialien wie Duftkugeln aus Holz und Dekoäpfeln aus Filz oder Blumenvasen für den Fahrradlenker, die man vielleicht nicht unbedingt zum Leben braucht, die es aber schöner machen; dazu hochwertige Lebensmittel, die gern zum Probieren gereicht werden und, ganz wichtig, die Musik, in diesem Fall sogar die ganze Festmeile begleitend.
„Hut ab“ heißt eine der wandernden Bands, die vier Jungs spielen „aus allen Genres“ - „Highway to hell“ mit Blasmusikeinschlag ist auf alle Fälle interessant - und gehen auf Wünsche des Publikums ein.
Den Kindern macht insbesondere das Apfelsaft-pressen Spaß - der selbst hergestellte Süße am Stand der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld muss natürlich sofort probiert werden. Üppig fiel die Apfelernte zwar nicht aus, erzählt Vorsitzender Fred Biedenkapp, aber es ist doch einiges zusammengekommen, das die Kinder verarbeiten können.
2000 Gläser Gelee haben die Mitglieder der Interessengemeinschaft außerdem gekocht, 500 sind allein schon beim Kelterfest verkauft worden, beim Erntedankmarkt werden sie ebenfalls gern genommen.
Glück und Crepes bei Schülern
Auch am Stand der Gesamtschule Gluckensteinweg ist einiges los. Er besteht bereits im dreizehnten Jahr, die Schüler verkaufen Crêpes, ein kleines Glücksrad sorgt für Abwechslung. Der Erlös ist für den Förderverein bestimmt, der vor allen Dingen besondere Sportangebote unterstützt. „Schließlich sind wir eine Schwerpunktschule Sport“, sagt Französischlehrer Nicolas Rault, der mit Kollegin Catherine Frohn seine Klasse unterstützt und beim Erzählen problemlos weiter Crêpes backt - er ist mit der Crêperie seiner Mutter aufgewachsen. „Wir kämpfen jeden Tag für unsere Schule“, stellt er fest und meint das gar nicht pathetisch; eine Schwerpunktschule Sport ohne nutzbare Turnhalle ist kein Zustand, den er hinnehmen will. So geht der gemütliche Erntedankmarkt über die Wohlfühl-Atmosphäre hinaus: Wer hier einkauft, kann sinnvolle Projekte sowie heimische Geschäfte unterstützen und somit dazu beitragen, dass die Innenstadt lebendig bleibt.