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Fraport unterstützt Kirdorfer-Feld-Projekt der IKF
Die Flughafenbetreibergesellschaft Fraport unterstützt finanziell ein Projekt der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) zur Erhaltung der Streuobstwiesen in dem Bad Homburger Ortsteil. Am Freitag überreichte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Fraport AG Dr. Stefan Schulte persönlich einen Scheck an den IKF-Vorsitzenden Harald Kämpfer.
Im vergangenen Jahr hatte der Vorstand der IKF das Projekt "Erhaltung und Vitalisierung der Streuobstwiesen des Kirdorfer Feldes in Bad Homburg" entwickelt. Es ist zunächst auf zwanzig Jahre ausgelegt und basiert auf den Zielen der IKF, die die Mitglieder im Januar 2006 bei der Gründung festgelegt hatten. Dazu gehören die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie die Erhaltung der traditionellen Kulturlandschaft im Kirdorfer Feld. Eine große Bedeutung haben dabei die Pflege und Unterhaltung der Streuobstwiesen, unter anderem durch Neupflanzungen, Pflegemaßnahmen sowie Hilfen bei der Obstverwertung.
Ziel unseres Projekts ist es, den erst durch menschliche Kulturtätigkeit entstandenen Lebensraum der Streuobstwiesen zu erhalten, so IKF-Vorsitzender Kämpfer. Dazu müssen wir die Bodennutzung, die diesen schutzwürdigen Zustand begründet hat, fortführen. Das heißt, wir wollen ein Brachefallen, der extensiv genutzten Kulturlandschaft, die ihre Schutzwürdigkeit zu großen Teilen auch der bisherigen Nutzung verdankt, verhindern und zugleich die hohe Erholungsqualität des Kirdorfer Feldes bewahren. Kämpfer weist darauf hin, das derartige Erhaltungsziele gesellschaftlich sehr hohe Zustimmungsraten finden. Da der Erhalt von Streuobstwiesen allerdings nicht mehr wirtschaftlich sei, müssten Förderprogramme der öffentlichen Hand aufrecht erhalten und Sponsoren gefunden werden. Das Projekt hatte der IKF-Vorstand im vergangen Sommer der Fraport AG mit der Bitte um Bezuschussung vorgelegt. Bei Fraport ist der Umweltschutz schon lange ein definiertes Unternehmensziel und wird auf dem Flughafengelände bereits seit vielen Jahren beispielhaft praktiziert. Mit der freiwilligen Gründung eines Umweltfonds im Jahre 1997 wurde der Natur- und Umweltschutz außerhalb des Flughafengeländes in das Förderprogramm des Unternehmens aufgenommen. Endes des vergangenen Jahres erst hat Fraport drei Millionen Euro für weitere "grüne" Projekte in den Jahren 2008 und 2009 im Rahmen des Umweltfonds bereitgestellt und investiert damit erneut aktiv in den Natur- und Umweltschutz in der Region Rhein-Main. Die Förderprojekte zeichnen sich durch einen hohen Nachhaltigkeitswert in der Flughafennachbarschaft aus.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Schulte ließ es sich nicht nehmen, im Kirdorfer Feld selbst zum Spaten zu greifen, um bei der Pflanzung des letzten der 73 IKF-Bäume dieses Winters zu helfen. "Wir unterstützen dieses Projekt, weil es nachhaltig und sorgfältig ausgearbeitet ist und genau in die Zielsetzung unseres Umweltfonds passt", sagte Schulte, als er einen Scheck über 20.000 Euro an den IKF-Vorsitzenden überreichte.
In ihrem Projekt beabsichtigt die IKF, nach und nach in zusammenhängenden Flurstücken die Streuobstwiesennnutzung wieder einzuführen bzw. zu erhalten.
Viele Grundstücke sind bereits brach gefallen, verwildern zusehends und gehen als Streuobstwiese verloren. Diesem Trend will die IKF koordiniert entgegenwirken: Baumscheiben graben, Schädlinge bekämpfen, Düngemaßnahmen vornehmen. Außerdem kümmert sich die IKF um Rückschnitt, Neupflanzungen, Beseitigung von wildem Gehölzaufwuchs und regelmäßiges Mähen. "Gleichzeitig wollen wir die Vermarktung oder Verwertung von Streuobstprodukten ermöglichen, um die Kosten zu senken und die Eigentümer (wenigstens einige) wieder zum Mitmachen zu bewegen", erläuterte der 2. Vorsitzende Michael Korwisi. Mit der Anschaffung einer Hochleistungskelter hat die IKF bereits einen großen Schritt zur Obstverwertung getan. Als nächstes soll eine Anlage zur Herstellung von Apfelsaft angeschafft werden.
Da die gesamte Arbeit auf Dauer und bei wachsendem Umfang nicht allein von den IKF-Mitgliedern geleistet werden kann - bei voller Umsetzung des Projekts im 1,6 Millionen Quadratmeter großen Kirdorfer Feld fallen jährlich ca. 2.000 bis 2.500 Arbeitsstunden an - muss zusätzlich eine Fachfirma beauftragt werden. Diese soll das Konzept zusammen mit den Ehrenamtlichen der IKF umzusetzen. Die zu vitalisierenden Flurstücke werden vor Ort ermittelt, die geplanten Maßnahmen festgelegt und mit Eigentümern und anderen Beteiligten abgestimmt. Sodann erfolgt die Durchführung von Vitalisierungsmaßnahmen wie Rückbau von Gebäuden und Zäunen, Rodung und Neupflanzung. Im Projekt "Vitalisierung und Erhaltung der Streuobstwiesen" strebt die IKF an, durch koordinierte und dauerhafte Pflege das Gleichgewicht zwischen Jungpflanzungen, Obstertragsbäumen und Baumveteranen wieder herzustellen, um die Kontinuität der zu erhaltenden Streuobstwiesen zu wahren. "Mit der Unterstützung der Fraport AG kann unser Projekt nunmehr beginnen", freut sich Vorstandsmitglied Manfred Falkenmeier und hofft, dass die IKF auch in Zukunft mit dem Sponsor Fraport rechnen kann. Im Anschluss an die Scheckübergabe schloss sich ein kurzer Spaziergang durch einen kleinen Bereich des Kirdorfer Felds an. Michael Korwisi konnte dabei dem Fraport-Vorstand Schulte bereits erste Erfolge der IKF-Arbeit zeigen, ihn aber auch auf die großen Aufgaben, die noch vor der IKF liegen, hinweisen.
Das Vitalisierungskonzept richtet sich nach den Bestimmungen des Bebauungs- und Landschaftsplans Nr. 39, des Rahmenpflegeplans für das Naturschutzgebiet sowie nach allen anderen geltenden gesetzlichen und öffentlich-rechtlichen Bestimmungen und Verordnungen. Am Projekt beteiligt sind Grundstücksbesitzer, die Stadt Bad Homburg v.d. Höhe, alle relevanten Ämter - hiervor allem die Untere Naturschutzbehörde - und staatlichen Stellen sowie die im Kirdorfer Feld aktiven Naturschutzverbände wie der Nabu Kirdorf und der BUND Bad Homburg.
Zur Sache: Die IKF
Seit gut zwei Jahren besteht die IKF. Der Zusammenschluss von Grundstückseigentümern und -pächtern ist inzwischen auf 73 Mitglieder angewachsen und zu einem wichtigen Gesprächspartner für die Stadt Bad Homburg und die Behörden avanciert. Apfelweinverkostung, Kelterfest, Baumpflanzungen und Obstbaum-Schnittkurse sowie Blütenwanderungen durchs Feld hat die IKF in dieser Zeit angeboten bzw. durchgeführt. Über 140 Bäume in drei Pflanzperioden wurden neu gepflanzt. Auf mehr als 20 Grundstücken mit einer Fläche von über 25.Quadratmetern wurden erste Vitalisierungsmaßnahmen begonnen. Dabei haben die Mitglieder viele hundert Stunden ehrenamtliche Arbeit im Kirdorfer Feld geleistet.
Bisher wurden die Aktivitäten der IKF von der Stadt Bad Homburg mit 6.700 Euro (Ankauf der Kelter, Ankauf von Bäumen und Materialien) gefördert. Eine große international tätige Bad Homburger Firma hatte anlässlich ihres Umzugs im Jahr 2006 über 50 Bäume gespendet.
Weitere Informationen zur IKF finden Sie hier auf diesen Seiten.
Zur Sache: Der Umweltfonds der Fraport AG
In Kooperation mit den Städten und Gemeinden, den Naturschutzverbänden, Bildungseinrichtungen und Vereinen konnten von den bisher seit 1997 verteilten 22,5 Millionen Euro über 500 Einzelmaßnahmen in der Flughafennachbarschaft erfolgreich umgesetzt werden. Auch in Zukunft wird die Fraport AG auf den "Grünen Flughafen" setzen und ihre Anstrengungen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes verstärkt weiterführen, obwohl wirtschaftliche und operative Zwänge auch Eingriffe in die Natur erforderlich machen werden. Ein Großteil der Fördermittel wird auch im nächsten Jahr in die Realisierung von umweltpädagogischen Maßnahmen fließen.
Der zweitgrößte Anteil der Fördermittel aus dem Umweltfonds ist mit über 120 Einzelprojekten dem direkten Natur- und Umweltschutz gewidmet. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen wie: Begrünungen, Aufforstungen, Renaturierungen, Biotop-, Amphibien- sowie Immissionsschutz.
Der Erhalt und die Pflege spezifischer Lebensräume in der Region bilden einen besonderen Schwerpunkt der Förderung. Hierzu zählen die Streuobstwiesen im Main-Kinzig-Kreis, die Stromtalwiesen bei Leeheim sowie die Auenlandschaften und Altholzinseln im Kinzigtal bei Hanau. Insgesamt wurden über 120 solcher Maßnahmen finanziell unterstützt. Seit heute gehört auch das Kirdorfer Feld in Bad Homburg dazu.