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Kirdorfer Apfelweinverkostung 2007 der IKF
Seit gut einem Jahr gibt es die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF). Am vergangenen Samstagabend konnten die Mitglieder und viele Gäste, darunter Stadtverordneten-vorsteher Ament, der einen Scheck für die Vereinsarbeit überreichte, und Oberbürgermeisterin Dr. Jungherr, den ersten selbst gekelterten Kirdorfer Apfelwein, Jahrgang 2006, anstechen und verkosten. Der 2. Vorsitzende Michael Korwisi begrüßte in Vertretung des erkrankten 1. Vorsitzenden, Harald Kämpfer, die Anwesenden und schaute kurz zurück. "Vor einem Jahr wurde die IKF gegründet. Heute haben wir bereits über 60 Mitglieder und sind dank der Unterstützung der Stadt stolze Besitzer einer Apfelkelter. Damit wurde im vergangenen Herbst zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder in Kirdorf gekeltert. Und heute probieren wir die ersten Produkte aus."
Und dann schenkten die IKFler ein: Insgesamt kamen Kirdorfer Apfelweine des Jahrgangs 2006 aus sechs verschiedenen Kirdorfer Kellern zur Verkostung. Die als Ehrengäste geladenen Mitglieder der Apfelweinkooperative Langsdorf (Lich) hatten ebenfalls einige Liter Apfelwein mitgebracht, der als siebter Ebbler an der Verkostung teilnahm. Von der Kooperative hatte die IKF im Sommer vergangenen Jahres ihre Apfelweinkelter gekauft.
Alle Gäste hatten eine Bewertungskarte erhalten, mit der sie die einzelnen Sorten nach Schulnoten benoten sollten. So wurde verkostet, gekaut, geschlürft, ein Stückchen Schwarzbrot dazwischen geschoben und dann die nächste Sorte probiert. Nach einer guten halben Stunde waren die sieben Ebbler verkostet, und es wurde kräftig gefachsimpelt: "Ein echter Kirdorfer, süffig, spritzig, blumig, rund, frisch, anregend, aromatisch, erdig, luftig, mild, herb". Nachdem die Bewertungskarten eingesammelt waren, servierte Kronenwirt Hans Buff ein zünftiges hessisches Gericht: "Rippchen mit Apfelweinsauerkraut und Brot". Dazu bestellten die Gäste ihre Favoriten aus Kirdorfer Äpfeln: eine der sieben Wettbewerbssorten oder Kirdorfer Apfelweine des Jahrgangs 2005 oder Apfelsaft aus Kirdorfer Äpfeln.
Nach dem Essen erfolgte die Prämierung. Erstaunlich bei rund 50 abgegebenen Stimmen, dass es zwei erste Plätze gab: Die Apfelweine von Lothar Gadermann und Franz Schöttner erzielten mit je 193 Punkten das beste Ergebnis. Besonders Franz Schöttner freute sich über seine Plazierung, hatte er doch im vergangenen Herbst zum ersten Mal in seinem Leben gekeltert. "Eine schöne Motivation für viele Leute in die Apfelweinproduktion einzusteigen", befand Vorstandsmitglied Ulrike Debus, die zusammen mit Korwisi die Prämierung durchführte und den ersten Preis, ein Apfelbäumchen, überreichte. Selbstverständlich wird auch für den zweiten Preisträger in der nächsten Woche ein Jungbaum besorgt und nachträglich überreicht. Der 2. Preis ging an Jürgen Ludwig und der 3. Preis an die Kooperative aus Langsdorf, die sich je über eine Flasche Calvados freuen konnten.
Korwisi dankte zum Abschluss allen und wies gleichzeitig darauf hin, dass die Ebbler im Laufe des Jahres, wenn sie denn solange reichen, sich noch in Geschmack, Farbe, Säure usw. ändern werden. "Vielleicht sollten wir uns im Sommer zu einer Nachverkostung treffen. Dann kann das Ergebnis ganz anders aussehen", so Korwisi.
Bis dahin will die IKF aber noch einiges im Kirdorfer Feld erledigen: Bäume schneiden, verwilderte Obstbaumgrundstücke freischneiden, neue Bäume pflanzen und weitere Mitstreiter für den Erhalt des Kirdorfer Feldes finden.
Der größte Wunsch der IKF ist ein fester Raum in Kirdorf, in dem sie ihre Kelter unterbringen kann. "Wir wollen künftig an einem festen Ort keltern, um vielen Grundstücksbesitzern die Verwertung ihres Obstes zu ermöglichen. Das ist die Vorrausetzung für den Erhalt des Feldes", so Vorstandsmitglied Jürgen Ludwig. Zurzeit steht die Kelter auf einem Anhänger im Freien. "Das tut ihr natürlich nicht gut, wenn sie Wind und Wetter ausgesetzt ist. Wir hoffen auch auf die Unterstützung der Stadt."