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Bad Homburger Woche vom 2.10.2019
Bad Homburg (eh). Die Apfelernte im Kirdorfer Feld war gut. Elf Tonnen Äpfel konnte die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) auf ihrem Kelterfest unterhalb des Schwesternhauses am Wochenende mit ihrer historischen Kelter pressen. Heraus kamen 7500 Liter Süßer, wovon die Hälfte an die Besucher des Kelterfests abgegeben wurde. Die andere Hälfte wurde direkt in den Eiskeller unterhalb des Schwesternhauses gepumpt, wo der Süße bis Anfang März 2020 zum Apfelwein werden darf. Auch der Keller des neuen IKF-Domizils im Usinger Weg ist schon fertig und im Einsatz. Das Gebäude selbst soll Ende März nächsten Jahres fertig sein.
Ja, mit der Apfelernte war die IKF sehr zufrieden. "Es gab trotz der Hitze und wenig Regen kaum Ausfalle", betonte der stellvertretende Vorsitzende Michael Korwisi. Selbst die älteren Apfelbäume hätten Wasser gezogen und reichlich Äpfel getragen. "Einige Bäume haben bis zu sieben Zentner Äpfel getragen", so Korwisi. Sogar alle 67 gepflanzten Jungbäume seien durchgekommen. "Es gab mehr Schäden an den Bäumen durch den starken Sturm nach Ostern", sagte Korwisi, "da sind einige Äste abgebrochen."
Der frisch gepresste Süße wurde auf dem Kelterfest reich lich gekauft. Jeder, der da war, nahm sich welchen mit oder genoss ihn gleich rund um den gerade zum Erntedankfest geschmückten Kirdorfer Brunnen. "Nachmittags kommen eher die Seccokunden", weiß Korwisi zu berichten. Auch verschiedene Marmeladensorten wurden verkauft. Der neueste Hit bei der IKF ist der Fruchtaufstrich "Apfel mit Amaretto". Jedenfalls kamen alle Apfelprodukte aus dem Kirdorfer Feld, wie Korwisi betonte. Wer wollte, konnte zum Süßen auch eine Wildschweinbratwurst genießen. "Vielleicht wurde das Wildschwein sogar im Kirdorfer Feld geschossen", vermutete er. Am Sonntag gab es beim Kelterfest die beliebte Erbsensuppe aus der Gulaschkanone der Freiwilligen Feuerwehr. In 45 Minuten wurden 200 Portionen verkauft. Ein ähnlicher Andrang herrschte an der Kuchentheke, wo vor allem der selbstgebackene Apfelkuchen geordert wurde.
Keltern auf dem Erntedankmarkt
Mittlerweile hat die IKF, die sich seit 2005 intensiv um die Vitalisierung und den Erhalt des gesamten Kirdorfer Felds kümmert, 325 Mitglieder. Ein schönes Nebenprodukt der landschaftspflegerischen Bemühungen sind nicht nur die vielen Zentner Äpfel, sondern auch Birnen und Quitten, die alljährlich auf den Grundstücken der Mitglieder geerntet werden. Nicht nur beim Kelterfest werden die Äpfel zu frischem Süßen gekeltert, auch beim Erntedankmarkt am Sonntag, 13. Oktober, wird die IKF auf dem Waisenhausplatz mit ihren Produkten zugegen sein. Die historische Kelter wird an diesem Tag nicht dabei sein, dafür eine
Kinderkelter, wo die Kleinen Äpfel in Süßen verwandeln können.
Bad Homburger Woche vom 2.10.2019
Bad Homburger Woche vom 2.10.2019
Wenn sich der Sommer langsam dem Ende neigt, hat es doch etwas Gutes: Die Kelterzeit beginnt. Und so durften sich die 92 Kinder der Kita St. Johannes über den Besuch von Matthias Zeitz und Rudi Gebele freuen. Beide gehören der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) an. Die Kinder hatten großen Spaß daran, die Äpfel in die Obstmühle zu werfen, brauchten aber auch ganz schön Kraft, als die Apfel dann mechanisch mit einer Handkelter gepresst wurden. Das Ergebnis konnte sich schmecken lassen: Nicht nur die Kinder waren stolz auf ihren eigenen Apfelsaft, auch die Erzieher und Eltern füllten sich den ein oder anderen Kanister ab.
In Kirdorf wird eine gute Apfelernte gefeiert - doch nicht überall sind sie mit dem Ertrag zufrieden.
Olaf Velte, Frankfurter Rundschau vom 30.9.2019
Auf den ersten Blick läuft alles wie gewohnt. Die auf einen Anhänger montierte und vier Tonnen schwere Doppeltisch-Presse rattert und quietscht, ist die maschinengewordene Zuverlässigkeit. Wenige Meter weiter fließt der neue Süße durch die Kehlen der zahlreichen Kelterfest-Besucher. Und doch: Es ist ein Jahr des Wandels für die veranstaltende Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF).
Erstmals vergärt der aus dem 150 Hektar großen und von rund viertausend Obstbäumen bevölkerten Landschaftsschutzareal stammende Saft nicht alleine unterm nahen Schwesternhaus – die derzeit im Werden befindliche IKF-Halle bietet zusätzliche Möglichkeiten. Was Ende März kommenden Jahres vollendet sein soll, kann jetzt bereits als Gärkeller moderner Prägung genutzt werden. Etwa 22 000 Liter Ebbelwoi sollen laut Zweitem Vorsitzenden Michael Korwisi den 2020er Durst stillen. „Die Hälfte davon wird in der neuen Halle heranreifen“, sagt Fred Biedenkapp, Erster Vorsitzender des vielbeschäftigten Vereins. Dass dort ein geschmacklich anderes Stöffche entstehen wird, ist im ehrenamtlich tätigen und experimentierfreudigen Rund durchaus willkommen.
Kelterfest der Interessengemeinschaft zeigt ganz praktisch, wie aus Früchten Most wird
Marie-Sophie Kaucher, Taunuszeitung vom 30.9.2019
Nach einer umfangreichen Ernte und Stunden Aufbau für das eigentliche Fest war es am Samstagmorgen so weit: Die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) feierte nun schon zum 14. Mal ihr Kelterfest am Kirdorfer Kreuz. Der Verein beschäftigt sich mit dem Schutz und der Pflege der Streuobstwiesen im Feld - und das hat den praktischen Nebeneffekt, dass es jedes Jahr reichlich zu ernten gibt. Inzwischen besteht der Verein aus rund 320 Mitgliedern, und viele von ihnen besitzen selbst Streuobstwiesen - oder zumindest einzelne Bäume. Auf Wunsch werden die Wiesen neu bepflanzt, die Bäume geschnitten und auch geerntet.