bhw 30 09 2010ak
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Text und Fotos: mj

Herbstzeit ist Kelterzeit, das ist allgemein bekannt. Auf die Weinlese muß man noch etwas warten, aber die Äpfel rufen förmlich nach der Ernte.
Nun hat seit einigen Jahren die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) eine eigene mobile Apfelpresse, die beim mittlerweile traditionellen Kelterfest am Kirdorfer Kreuz eingesetzt wird. Der Vorsitzende der IKF, Harald Kämpfer, freute sich besonders über das stabile Wetter. Am Samstag war es zwar noch etwas frisch, aber trocken und am Sonntag lugte sogar bisweilen die Sonne heraus.
 
Aus der ganzen Umgebung wurden die Äpfel angekarrt, gewogen und dann in die große Presse geschüttet. Das war auch gut so, denn auf den Streuobstwiesen im Kirdorfer Feld hängen in diesem Jahr nur wenige Äpfel an den Bäumen. Auf der Maschine wurden die einzelnen Pressplatten sorgfältig gestapelt, damit dann mit enormem Druck der Saft aus den Äpfeln gedrückt werden konnte. So kam trotz der ungünstigen Erntesaison doch soviel zusammen, dass sage und schreibe 10 000 Liter Süßer erzeugt werden konnte. Während auf dem Parkplatz unterhalb des Schwesternhauses eifrig gepreßt wurde, lief direkt am Kirdorfer Kreuz tüchtig der Verkauf. Da floss nicht nur der absolut frische Süße in die mitgebrachten Behälter. Auch Apfelwein vom vergangenen Jahr fand reißenden Absatz. Nicht zu vergessen der Apfelsaft, denn nicht jeder Magen verträgt den Süßen unbeschadet. Kenner des Kelterfestes hatten natürlich ihre eigenen Behälter aus vergangenen Jahren dabei. So konnte das Stöffsche direkt abgefüllt werden. Es sind wahrlich nicht nur Gerüchte, dass einige an beiden Tagen mehrmals gesichtet wurden, die sich ihre Behälter füllen ließen. Denn daran besteht kein Zweifel: Frischer kann man es nicht haben, das Stöffsche. Wer es ein wenig edler haben wollte, gönnte sich ein Gläschen Apfelsecco. Auch das Apfelgelee sollte jeder einmal verköstigt haben. Was viele nicht wissen: Ein Apfelbaum bedarf intensiver Pflege. Er muss gegossen und gedüngt werden. Während der Ernte werden Planen unter die Bäume gelegt, damit die Äpfel nicht failen, wenn sie abgefallen sind. Hartnäckige Äpfel, die sich nicht von ihrem Mutterbaum trennen können, holt man mit einer Schüttelstange herunter. 250 Bäume werden in den Streuobstwiesen im Kirdorfer Feld von der Interessengemeinschaft gepflegt, die vor fünf Jahren gegründet wurde. Das Kelterfest hat mittlerweile einen festen Platz im ohnehin prall gefüllten Fest-Kalender in Kirdorf.