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Bad Homburg (mj). 
Da hatten die Veranstalter ein sicheres Händchen, als es um die Terminierung des 7. Bad Homburger Apfeltags ging. Bevor am Montag der herbstliche Dauerregen einsetzte, konnte man noch einmal bei teilweise sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen auf dem Platzenberg Platz nehmen und sich nicht nur kulinarisch verwöhnen lassen, sondern auch Informationen zu den kurstädtischen Streuobstwiesen erhalten.

Eingeladen hatten die Stadt Bad Homburg mit dem Verein Landschaftsschutz Platzenberg, die Hegemeinschaft Ober-Erlenbach, die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld, der BUND und die NABU. Eingebunden war der Apfeltag in die "Kellertour zwischen Main und Taunus" des Trägervereins "Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute", der in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiern kann. Dieses Jahr reicht die Route von Kelkheim über Bad Soden, Königstein, Kronberg und Eschborn bis nach Bad Homburg. Die kurstädtischen Streuobstwiesen liegen im Kirdorfer Feld, in Ober-Erlenbach, am Platzenberg und am Pilgerrain. "Ich glaube, da will ich noch einen machen !" Die vierjährige Letitia war mit Eifer dabei, die Äpfel, die sie sonst nur zu Hause aus der Obstschale kennt, zu zerkleinern, zu pressen und anschließend den köstlichen Saft zu trinken. Wohlgemerkt: Aus eigener Herstellung schmeckt natürlich alles nach "mehr". Die Eltern konnten sich derweil davon überzeugen, dass ein Apfel nicht nur ein nahrhaftes Genussmittel ist, sondern auch viele Stadien der Veredelung erfahren kann. So präsentierte Sonja Roth von der Rentmeistermühle (Platzenberg 22) Saft, Wein, Prosecco und edle Brände, darunter den Mispel-Brand, der aus dem Urapfel, dem Mispolus germanicus, gewonnen wird. Käuflich erstehen kann man die Produkte täglich zwischen 10 und 19 Uhr. Gleich nebenan bot Schäfer Andreas Garcias seine Schafssalami als Häppchen und köstliche Grilladen vom Lamm an, alles aus eigener Produktion. Er lässt seine 75 Schafe mehrere Monate auf dem Platzenberg weiden, damit das natürliche Gleichgewicht hergestellt wird und erhalten bleibt. Imker Jürgen Schuch wusste viel Wissenswertes über die Bienenvölker zu berichten, die maßgeblich an dem Erhalt der Streuobstwiesen beteiligt sind, denn ohne Bestäubung durch die emsigen Insekten gibt es auch keine Äpfel. Die Stadt Bad Homburg, verantwortlich vertreten durch Holger Fröhlich, appellierte an alle Hundehalter, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner wegzuräumen, denn der Kot verunreinige das Gras und damit das Futter für die Tiere.
platzenberg2012bFür die Erwachsenen gab es Führungen durch die Streuobstwiesen, nützliche Informationen zum Baumschnitt im heimischen Garten und die Kinder konnten sich im Planwagen über den Platzenberg fahren lassen. Letitia hatte inzwischen ihre zweite Saftpresse gefüllt und freute sich auf den eigenhändig gepressten Saft. Man kann sich also schon auf den Süßen, den Rauscher und den frischen Äppler des Jahres 2012 freuen, auch wenn die Ernte in diesem Jahr sehr zu wünschen übrig lässt. 

Bad Homburger Woche vom 27.9.2012